Dirk van den Boom
Canopus (Der kalte Krieg 1)
2018
Atlantis
348 Seiten
Der erste Teil einer neuen van den Boom'schen Space Opera - Trilogie.
Anfangs wirkt das Ganze noch etwas verwirrend, da die Geschichte aus nicht weniger als sechs (!) verschiedenen Perspektiven erzählt wird. Doch weil die einzelnen Kapitel nicht allzu lang sind, kehrt man stets relativ schnell wieder zu den jeweiligen Figuren zurück; mit fortschreitender Dauer häufen sich zudem die Berührungspunkte und Überkreuzungen der einzelnen Handlungsstränge, so dass man dann doch problemlos den Überblick behält.
Die gesamte Space Opera - Welt um ein riesiges menschliches Sternenreich, das etliche Welten erobert und kolonialisiert hat und sich nun seinerseits selbst von einem übermächtigen Feind bedroht sieht, wird (noch?) nicht allzu detailliert erklärt, aber doch ausreichend gründlich. Die einzelnen Handlungsfäden mit den zahlreichen Charakteren sind allesamt äußerst unterhaltsam und interessant geschrieben.
Im Vergleich zu van den Booms vorheriger Trilogie "Die Welten der Skiir" konzentriert sich dieser Roman mehr auf reines Abenteuer als auf komplexe Politik oder ausgefeilten Weltenbau und reicht deshalb insgesamt nicht ganz an jede Geschichte heran. Aber wer weiß, was da in den beiden Folgebänden noch alles kommt ...
Zweifellos ist "Canopus" aber schon mal ein sehr gelungener Auftakt, der Lust auf die Fortsetzungen macht.
Ein Extra-Lob geht übrigens - ausnahmsweise und deshalb so erwähnenswert - an den Verfasser des Klappentextes. Der vermittelt nämlich eine gute Vorstellung davon, was einen in diesem Buch erwartet, aber eben ohne dabei schon irgendwelche wichtigen Details oder Wendungen aus dem letzten Drittel der Geschichte zu verraten. Ein echtes Paradebeispiel! Wären alle "Verlagsinfos" so, dann könnte man diese endlich mal wieder bedenkenlos VORHER lesen, um sich über ein Buch zu informieren (wie es ja eigentlich mal gedacht war).