Ursula Poznanski

Thalamus

 

2018

   

 

 

 

 

 

Loewe

448 Seiten



Ein Thriller, der - da die Hauptfiguren alle so um die 17 Jahre alt sind - wohl als Jugendbuch gelten dürfte und dessen SF-Anteil erst spät offensichtlich wird ... dann aber eindeutig ist.
Die Geschichte ist temporeich und effektvoll erzählt, die Spannung wird durchgehend hochgehalten. Dabei wird allerdings mit allerlei schriftstellerischen Taschenspielertricks gearbeitet: Der Protagonist ist nach einer schweren Hirnverletzung relativ schnell wieder fit - nur ausgerechnet sprechen, schreiben oder auf einer Tastatur tippen kann er nicht. Somit kann er seine mysteriösen Erlebnisse dummerweise mit niemandem teilen und ist weitgehend auf sich allein gestellt.
Auch der Klassiker "einsames Anwesen ist nach einem Unwetter von der Außenwelt abgeschnitten" wird bemüht, um zusätzliche Dramatik zu erzeugen.
Der wissenschaftliche (Science Fiction-) Aspekt ist ... nun ja ... ziemlich fragwürdig und nicht besonders gründlich ausgearbeitet - auch hier geht es eher um den bloßen Effekt.
Alles in allem ein klassischer Pageturner ohne allzu viel Substanz oder Tiefgang, wenngleich er durchaus spannend und unterhaltsam ist.


Ursula Poznanski

Thalamus

Eine sf-Lit - Kurzkritik von 2019