Max Barry

Die 22 Tode der Madison May

"The 22 Murders of Madison May" 

 

2022

 

 

 

 

 

 

 

Übersetzung: Bernhard Kempen

Heyne

432 Seiten



 

Vor zwei Jahren begeisterte Max Barry mit seinem Roman "Providence" (HIER geht's zur Rezension). Damit kann - soviel vorweg - sein aktuelles Werk zwar nicht ganz mithalten, eine Lektüre lohnt sich aber dennoch.

 

Worum geht's? Ein Serienkiller treibt sein Unwesen und das Besondere an diesem Fall ist, dass er immer wieder die selbe Frau tötet! Mit anderen Worten: der Roman spielt in einem Multiversum, in dem es unendlich viele, immer leicht variierende Versionen unserer Welt gibt. Einige wenige Menschen können mit Hilfe eines nicht näher erläuterten „Steins“ in die nächste Dimension springen, und genau das tut der Killer – aber auch einige andere Leute, die ihn an seinem Treiben hindern wollen.

 

Das klingt eigentlich ziemlich gut und ist auch flüssig-fluffig geschrieben und durchaus interessant gemacht … aber so wirklich restlos überzeugend ist die Geschichte letztlich doch nicht. Mal davon abgesehen, dass das Motiv "Serienkiller tötet Frau(en)" nicht eben besonders originell daherkommt, wird man zudem beim Lesen das Gefühl nicht los, dass aus der Grundidee mit ihren vielfältigen Möglichkeiten irgendwie zu wenig gemacht wird. Auch die Figuren bzw. insbesondere deren spezielle Motivation werden ein bisschen zu oberflächlich abgehandelt.

Das klingt jetzt allerdings negativer, als es insgesamt ist, denn für reichlich Verwicklungen und gelegentliche "Denksportaufgaben" ist hier definitiv gesorgt, so das keine Langeweile aufkommt. Außerdem hat der Autor prinzipiell so einen angenehmen Schreibstil, das man sich von ihm einfach gerne Geschichten erzählen lässt.

 

So ist "Die 22 Tode der Madison May" zwar kein Roman, der lange hängenbleibt (was bei dem Thema ja doch möglich gewesen wäre), aber eine kurzweilige und unterhaltsame Geschichte ist es allemal.

 


Max Barry

Die 22 Tode der Madison May

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