Anthony Ryan
Ein Fluss so rot und schwarz
"Red River Seven"
2023
Übersetzung: Sara Riffel
Tropen
272 Seiten
Anthony Ryan ist normalerweise eher für epische Fantasy bekannt, doch hier hat ein einen kurzen, knackigen Einzelroman vorgelegt, der sich von seinen sonst zumeist mehrbändigen Wälzern in mehrfacher Hinsicht unterscheidet.
Man könnte diese nicht mal 300 Seiten lange Geschichte einen Science-Fiction-Roman mit Horrorelementen nennen, aber tatsächlich ist es eher andersherum: ein lupenreiner Horrorroman im Science-Fiction-Setting.
Die Ausgangssituation ist nicht neu: jemand erwacht an einem unbekannten Ort, und hat keinerlei Erinnerung daran, WO er ist, WIE er dorthin gekommen ist und WER er überhaupt ist. In diesem Fall geht es sogar gleich mehreren Figuren so, die allesamt auf einem Schiff zu sich kommen, offenbar irgendwie operiert und manipuliert wurden und nun langsam herauszufinden versuchen, was mit ihnen geschehen ist.
Dabei offenbaren sich nach und nach immer mehr Puzzleteile, wodurch sich so ganz allmählich ein Gesamtbild ergibt, in welcher Welt wir uns hier befinden und was die „Mission“ der Protagonisten ist. Nur so viel sei verraten: Die Welt ist nicht mehr das, was sie einmal war ...
Durch diese stetigen Enthüllungen wird die Neugier beim Lesen hochgehalten, und da das Ganze zudem sehr spannend und actionreich geschrieben ist, macht das Buch richtig Spaß. Vorausgesetzt, man kommt mit Horrorgeschichten klar, denn es geht stellenweise durchaus blutig, brutal und eklig zu. Aber - je nach Präferenz trotzdem oder deswegen - lohnt es sich.
Die absolute Höchstwertung gibt es für "Ein Fluss so rot und schwarz" nicht, weil die ganze Story dazu nicht neu genug ist. Das hat man so ähnlich durchaus alles schon gesehen. Aber beste, kurzweilige Unterhaltung wird auf jeden Fall geboten.