Blake Crouch

Gestohlene Erinnerung

"Recursion" 

 

2019

   

 

 

 

Übersetzung: Rainer Schmidt 

Goldmann

418 Seiten



Blake Crouch hatte bereits mehrere Krimis und Thriller veröffentlicht, bevor er mit seiner "Wayward Pines" - Trilogie (gestützt durch die Serienadaption von Regisseur M. Night Shyamalan) den Durchbruch schaffte.

Einen Ausflug ins Science-Fiction-Genre wagte er bereits 2016 mit dem Zeitreise-Multiversum-Alternativwelt - Thriller "Dark Matter - Der Zeitenläufer".

"Gestohlene Erinnerung" zielt thematisch in eine ähnliche Richtung, wobei es sich aber dennoch um eine völlig eigenständige Geschichte und keine Fortsetzung handelt.

 

Erfreulicherweise verrät der Klappentext ausnahmsweise nicht zu viel vom Inhalt, und weil das in diesem Fall tatsächlich ganz besonders fatal wäre, soll auch an dieser Stelle überhaupt nicht näher auf die Handlung eingegangen werden ... auch wenn das eine klassische Buchbesprechung damit irgendwie schwierig macht. Oder zumindest deutlich abkürzt.

Nur so viel: Es geht um eine unerklärliche Krankheit, die dafür sorgt, dass manche Menschen von seltsam falschen Erinnerungen heimgesucht werden. Erinnerungen an Ereignisse,  Vergangenheiten oder ganze Leben, die es in Wirklichkeit so nie gegeben hat. Tja, und irgendwann entwickelt sich die Geschichte schließlich in eine ziemlich unerwartete Richtung. Und das ist gut so.

 

Wer bereits "Dark Matter" mochte und/oder Spaß an Romanen wie beispielsweise Ken Grimwoods "Replay - Das zweite Spiel" oder "Der Aufstieg und Fall des D.O.D.O." von Neal Stephenson / Nicole Galland hatte, sollte hier unbedingt mal einen Blick riskieren. Stilistisch reicht Crouch zwar nicht an einen Stephenson heran, aber dafür geht es hier knackiger und rasanter zur Sache. Seine Ideen und Gedankenspiele sind auf jeden Fall ebenfalls äußerst gelungen.

Die ganze Handlung lädt zudem dazu ein, sich selbst gründlich Gedanken zu machen: Wie würde man sich verhalten? Welche Möglichkeiten bietet die hier beschriebene Konstellation?

War das jetzt alles zu wenig konkret und überhaupt ganz schön kryptisch? Nun, da gibt es eine einfache Lösung: Selber lesen! Es lohnt sich.

 

 

Kurz und gut: "Gestohlene Erinnerung" ist ein echter Pageturner - so schnell pflügt man sich selten durch 420 Seiten. Ein großer Spaß!

 


Blake Crouch

Gestohlene Erinnerung

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