Andreas Eschbach

Quest

 

2001

   

 

 

 

 

 

 

Lübbe

560 Seiten



 

"Quest" spielt in der Welt von Eschbachs Debütroman "Die Haarteppichknüpfer", ist aber keine direkte Fortsetzung - genau genommen spielt er zeitlich sogar davor - und somit problemlos auch ohne Vorkenntnisse zu lesen. Gleichwohl ist "Die Haarteppichknüpfer" eine unbedingte Leseempfehlung, aber das nur am Rande ...

 

Die hier vorliegende Geschichte ist zunächst mal ein klassisches Weltraumabenteuer mit einer bunt-interessanten Raumschiffcrew, das zu fernen Sternen und Galaxien führt und eine gigantische Geschichte in einer gigantischen Welt erzählt.

Der Titel ist dabei in doppelter Hinsicht Programm, denn nicht nur heißt eine der Hauptfiguren Quest, sondern zudem begibt sich die Besatzung auf eine epische Suche bzw. Mission. Um im Abwehrkampf gegen eine übermächtige Invasionsarmee kriegsentscheidende Informationen zu beschaffen, soll der legendäre Ort des Ursprungs allen Lebens gefunden werden. Diese "Quest" bildet den äußeren Handlungsrahmen.

 

Darüber hinaus erschafft Eschbach hier eine mit zahllosen Details ausgestattete Welt. So begegnen uns verschiedenste menschliche Lebensweisen und Kulturen, eine viele Jahrtausende zurückreichende Historie sowie fremdartige, geheimnisvolle und hochentwickelte Alienzivilisationen.

Auch an Bord des gigantischen Raumschiffs ist das Zusammenleben der Menschen präzise beschrieben - hier gibt es nämlich ein streng organisiertes Kastensystem mit allen dazugehörigen Ungerechtigkeiten und gegenseitigen Animositäten.

Obendrein bietet der Roman einige durchaus interessante philosophische Gedanken über - mal ganz vereinfacht zusammengefasst - das Menschsein, das Universum und das Leben an sich. 

 

Kritisieren könnte man die Tatsache, dass am Ende der Geschichte nicht alle Fragen beantwortet und Ideen zu Ende geführt werden; hier hätte man sich für den einen oder anderen Handlungsfaden einen klareren Abschluss gewünscht. Raum für eine Fortsetzung wäre also gegeben, zu der es allerdings (bisher?) noch nicht kam.

 

Trotzdem bleibt festzuhalten, dass Andreas Eschbach mit "Quest" ein fantasievolles Abenteuer gigantischen Ausmaßes verfasst hat, das neben guter Unterhaltung und liebevoll gestaltetem Weltenbau auch interessante Denkanstöße bietet.


Andreas Eschbach

Quest

Eine sf-Lit Rezension von 2024