Neal Stephenson

Termination Shock

"Termination Shock" 

 

2021

   

  

 

 

 

Übersetzung: Juliane Gräbener-Müller, Tobias Schnettler

Goldmann

1008 Seiten



 

Ein paar Jahre in der Zukunft und der Klimawandel ist in vollem Gange. Da versucht ein Milliardär, per Geo-Engineering auf eigene Faust eine Gegenmaßnahme im großen Stil: Schwefel wird in die Atmosphäre geblasen, so dass mehr Hitze reflektiert wird und sich das Weltklima insgesamt wieder abkühlt.

Doch die Folgen sind schwer abzuschätzen und wie immer gibt es – selbst wenn es klappt – neben Gewinnern auch Verlierer, in diesem Fall Gegenden, in denen dadurch neue klimabedingte Probleme entstehen würden. Die (potenziell) betroffenen Länder wehren sich erwartungsgemäß.

Und überhaupt: darf denn eine kleine Gruppe von nicht durch Wahl- bzw. Regierungsauftrag legitimierten Personen eigenmächtig derart weitreichende Entscheidungen treffen, die Auswirkungen auf die gesamte Welt haben? Eine Frage, die uns im wahren Leben in den kommenden Jahren zweifellos noch häufiger beschäftigen wird.

 

Nicht nur hinsichtlich der die Menschheit als Ganzes betreffenden Thematik ist "Termination Shock" ein EPISCHER Roman, und zwar in dem Sinne, dass jeder Handlungsstrang, jeder Nebenschauplatz, jede Figur und überhaupt jedes kleine Detail ausführlichst vorgestellt, beleuchtet und mit Hintergründen versehen wird. Das macht das Ganze zu einer extrem ausufernden Angelegenheit und wird mit Sicherheit nicht allen gefallen. Doch selbst wenn es tatsächlich manchmal etwas too much ist - letztlich passt halt doch irgendwie alles zusammen, ergibt Sinn und steckt so dermaßen voller Ideen und Wissen, dass es einen beim Lesen doch immer wieder kriegt. Das ist einfach Neal Stephenson - es dürfte da wohl nichts und niemand Vergleichbares geben.

 

Einzig das Ende könnte man als nicht ganz zufriedenstellend empfinden, denn da stellt sich die Frage: und jetzt? Wie geht's nun weiter?

Aber wenn man das nach über 1000 Seiten immer noch gerne wissen möchte, spricht das wohl auch irgendwie für das Buch.

 


Neal Stephenson

Termination Shock

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