Andreas Brandhorst

Zeta 

 

2023/2024

 

 

   

 

 

 

 

Heyne

608 Seiten



 

Die Entstehungsgeschichte dieses Romans ist etwas ungewöhnlich: Zunächst erschien er 2022 in fünf Episoden, über einen Zeitraum von mehreren Monaten verteilt, und zwar ausschließlich in der Hörbuchvariante. Zu Beginn des Jahres 2023 folgte dann die Printversion.

Zitat des Autors: "Hierbei handelt es sich um eine Zusammenfassung der Hörbücher, aber es ist nicht 100% derselbe Text. Ich habe hier und dort einige Änderungen vorgenommen, um der besseren Lesbarkeit und 'dramaturgischen Kurve' willen."

Man könnte also sagen, dass diese gut 600-seitige Druckversion des Romans gewissermaßen die endgültige Fassung darstellt.

 

Worum geht's? Der Klappentext beginnt folgendermaßen:

"Aus den Tiefen des Alls, aus interstellaren Fernen, taucht ein Objekt auf, das zunächst für einen Asteroiden gehalten wird. Doch dann steuert es eine Umlaufbahn um den Saturn an und beginnt, ein regelmäßiges Signal auszusenden."

 

Das plötzliche Erscheinen eines fremden, offensichtlich von außerirdischer Intelligenz erschaffenen Objekts im Sonnensystem ist spätestens seit Clarkes "Rendezvous mit Rama" keine neue Idee in der SF-Literatur. Aber auch Andreas Brandhorsts moderne Variante macht daraus eine spannende Geschichte mit viel Sense of Wonder und mit spektakulären Entdeckungen und Abenteuern, die verschiedenste Interessengruppen bei der Erkundung des fremdartigen Gebildes erleben. Doch nicht nur dort vor Ort geht es interessant zu: das "Große Ganze" der Geschichte ist in einem gut durchdachten Zukunftsszenario angesiedelt, eine glaubhafte Version dessen, wie sich die Welt der Menschen in einigen Generationen entwickelt haben könnte.

 

Im späteren Verlauf wird es dann auch noch ziemlich mystisch, geradezu fantasy-artig und ein wenig abgehoben. Das ist nicht ungewöhnlich für Romane dieses Autors, und das muss man schon mögen. Doch selbst wer hier nicht mehr so ganz mitgehen kann - bis dahin hat sich die Geschichte sowieso schon gelohnt. Ein typischer Brandhorst also - und das steht grundsätzlich schon mal für ein ordentliches Maß an Ideenreichtum und Qualität.

 


Andreas Brandhorst

Zeta

Eine sf-Lit Kurzkritik von 2024