Horror des Monats

Um der geschundenen Erde zumindest teilweise die Chance zur Regeneration zu geben, wurden riesige Sperrzonen errichtet, in der die Natur komplett sich selbst überlassen war. Betreten strengstens verboten. Jahrzehnte später dringt eine Gruppe von Abenteurern heimlich in ein solches Gebiet ein und muss bei ihrer Expedition feststellen, dass es dort nicht mit rechten Dingen zugeht. Offenbar hat die Natur im Laufe der Zeit ein Art Abwehrmechanismus gegen unerwünschte Gäste entwickelt. Zunächst noch subtil, später immer direkter, erwacht an jenem unheimlichen Ort das Grauen. 

Die nicht allzu ferne Zukunft: Nachdem bereits zwei Pluto-Sonden, die kurz zuvor noch seltsam verstörende Bilder zur Erde gesendet hatten, auf mysteriöse Weise verschwunden sind, wird nun erstmals eine bemannte Mission zum Zwergplaneten am Rande unseres Sonnensystems geschickt. Und wie könnte es anders sein: die vierköpfige Crew stößt am Zielort auf Überraschendes ... und Schreckliches. Modernes wird hier mit Altmodischem verknüpft, das leicht angestaubte Lovecraft'sche Vorbild gekonnt ins einundzwanzigste Jahrhundert transportiert.

Eine ausführlichere Rezension findet sich >>HIER.

Eine schöne Steampunk-Alternativwelt-Geschichte mit unerwarteter Wendung. Von Jules Verne über H.P. Lovecraft bis hin zu Rambo-Zitaten ist hier alles dabei. Gegen Ende hat der Autor vielleicht zeitweise etwas den Fokus verloren, aber insgesamt ist das ein gut geschriebener, abwechslungsreicher und gleichermaßen grausiger wie vergnüglicher Roman.

Der Horror-Anteil besteht dabei aus zwei Komponenten: zunächst werden die Schrecken des (hier: fiktiven) Krieges sehr eindrücklich geschildert, später folgt dann der ... na, das soll nicht verraten werden. Nur soviel: Es ist der Horror!

Dieser nicht für Feinschmecker geeignete Roman spielt in einer Welt, in der alle(?) Tiere von einem gefährlichen Virus befallen wurden, so dass jeglicher Verzehr von Fleisch unmöglich geworden ist. Es sei denn ... man steigt auf Kannibalismus um. Und genau so kommt es! Also werden ganz gezielt Menschen gezüchtet, die wie Vieh gehalten werden und ausschließlich als Nahrung dienen. Die Autorin spart bei der Schilderung von Haltung, Transport, Schlachtung etc. wahrlich nicht mit Details. Sprich: Es wird eklig. Wer es mit Logik und Realismus nicht so genau nimmt und sich ganz auf den Schockeffekt konzentrieren möchte, kann hier beherzt zugreifen. Alle anderen lieber nicht. (Ausführlich: >> HIER)

Eine Gruppe von Menschen erwacht auf einem Schiff und niemand von ihnen hat eine Erinnerung daran, WO sie sind, WIE sie dorthin gekommen sind und WER sie überhaupt sind. Offenbar wurden sie alle irgendwie operiert und manipuliert und somit versuchen sie nun langsam herauszufinden, was mit ihnen geschehen ist. Dabei offenbaren sich nach und nach immer mehr Puzzleteile, wodurch sich so ganz allmählich ein Gesamtbild ergibt, in welcher Welt wir uns hier befinden und was die „Mission“ der Protagonisten ist. Soviel sei verraten: Es ist nicht schön. Aber gefährlich. Und grausig. Und furchtbar. Und erschreckend. So richtig schön gruselig eben.